OBELODE

Genealogie – Steinhagen


Steinhagen

Steinhagen liegt im östlichen Nordrhein-Westfalen bei Bielefeld in grüner Umgebung südlich des Teutoburger Waldes. Steinhagen ist durch seinen nur hier gebrannten Wacholderschnaps Steinhäger in der ganzen Welt bekannt geworden. Auf den folgenden Seiten möchte ich Steinhagen vorstellen, so wie es früher war und wie es heute ist.

Heimathaus an der Alten Kirchstraße

Heimathaus an der Alten Kirchstraße
Das alte Fachwerkhaus aus dem Jahre 1709, erbaut vom Küster Johann Georg Brand und Anna Elsabein Abecken, dient heute als Heimathaus. (Foto: J. Obelode 2018)
Restaurant Alte Schmiede am Kirchplatz
Steinhagens Feinschmecker-Restaurant »Alte Schmiede«, heute »La Fucina«. (Foto: J. Obelode 2009)
Restaurant Steinhäger Häuschen am Kirchplatz
Steinhagens älteste Kneipe, das »Steinhäger Häuschen« (Foto: J. Obelode 2002)
Steinhäger-Spruch als Detail an der Tür des Steinhäger-Häuschens
Steinhäger-Spruch auf der großen Flasche neben der Eingangstür des Steinhäger Häuschens: »Was am Rhein der Wein, in München das Bier, ist der Steinhäger hier«. (Foto: J. Obelode 2003)

Evangelische Kirche

Evangelische Dorfkirche mit Kriegerdenkmal
Ev. Dorfkirche in Steinhagens Zentrum. Das Kriegerdenkmal erinnert an die Gefallenen der Freiheitskriege 1813, 1864–1866, sowie des Krieges gegen Frankreich 1870–1871. Das Rundmosaik über dem Kirchenportal zeigt den Erzengel Michael im Kampf mit dem Drachen. (Foto: J. Obelode 2017)
Kirchplatz mit Flohmarkt
Um die Dorfkirche herum auf dem Kirchplatz finden die Ortsfeste und Flohmärkte statt. (Foto: J. Obelode 2002)
Dorfkirche, Blick von Südosten
Das Bild zeigt die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im romanischen Stil mit Sandstein des nahen Teutoburger Waldes erbaute Evangelische Dorfkirche in Steinhagens Zentrum. (Foto: J. Obelode 2002)
Detail am Eingangsportal der Dorfkirche
Detail am Eingangsportal. (Foto: J. Obelode 2007)
Sonnenuhr an der Dorfkirche
Die Sonnenuhr an der Südseite des Kirchturms wirft um 12 Uhr mittags den längsten Schatten des Jahres am 21. Juni, wie im Bild zu sehen. (Foto: J. Obelode 2003)
Altes Haspelkreuz am Turm der Dorfkirche
Direkt neben der Sonnenuhr befindet sich in Kopfhöhe das Haspelkreuz mit der eingeprägten Jahreszahl 1778. Dieses Normalmaß von 1,34 Metern, gemessen als Umfang über die vier Zapfen entspricht der Länge von zwei Berliner Ellen. Er erinnert an die Zeiten, als Steinhagen eine wichtige Rolle in der Textilindustrie spielte und in vielen Häusern gewebt und gesponnen wurde. (Foto: J. Obelode 2003)

Schlichte-Karree, die ehemalige Brennerei Schlichte im Ortskern

Verwaltungsgebäude der ehemaligen Brennerei Schlichte
Dies ist das ehemalige Verwaltungsgebäude der Brennerei Schlichte, im klassizistischen Stil gebaut im Jahr 1912. Heute ist es Teil des neuen Geschäftszentrums »Schlichtekarree« mit Büros und Geschäften. (Foto: J. Obelode 2002)
Neubau des Schlichtekarrees im Ortskern
Die Brennereigebäude der Firma Schlichte haben 1999 Platz gemacht für das neue Geschäftszentrum »Schlichtekarree« mit Büros und Geschäften. Der rechteckige Innenhof ist der Zugang für das Historische Museum, welches sich ebenfalls in diesem Komplex befindet. (Foto: J. Obelode 2016)
Neubau der Steinhagener Bibliothek im Ortskern
Auf den Flächen der ehemaligen Brennerei der Firma Schlichte entstand 2018 die neue Gemeindebiblothek am Kirchplatz. (Foto: J. Obelode 2020)

Brinkhaus – Marktplatz

Das Brinkhaus am Marktplatz
Das Brinkhaus, eine ehemalige Zahlstelle, wo die Passanten einen Wegezoll auf dem Weg nach Bielefeld zahlen mussten. (Foto: J. Obelode 2014)
Brinkhaus mit Torbogeninschrift von 1715
Das Brinkhaus aus dem Jahr 1715. Die Torbogeninschrift zeigt folgenden Text: »ANNO 1715. D.11.MAY HABEN JOHAN HENRICH BRINCKMAN UND ANNA MARGRITHA RUESE MIT LIEBE DIESES HAUS BAUEN LASSEN ACH GOTT HILF MIR ERWERBEN CHRISTLICH ZU LEBEN UND SELIG ZU STERBEN DEVS PRO NOBIS QUIS CONTRA NOS MHR.« (Foto: J. Obelode 2014)

Historische Fotos

Historisches Foto des Ortskerns mit Steinhäger-Häuschen
Bahnhofstraße im Zentrum mit »Steinhäger-Häuschen« in den 1970er Jahren. Im Hintergrund Blick in die »Kuhstraße« und Brennerei Schlichte (Foto: Ansichtskarte)
Altes Foto des Steinhäger Häuschens
Steinhagens älteste Kneipe, das »Steinhäger Häuschen«, erhielt schon im Jahr 1894 Schankrechte. (Foto: Ansichtskarte)
Steinhagener Zentrum mit Fezuerwehr in der Panoramaanschicht
Das alte Steinhagener Zentrum vor dem großen Umbau in den 1970er Jahren. (Foto: B. Harde)
Historisches Foto der Dorfkirche
Die Dorfkirche zu der Zeit, bevor der Kirchplatz zur Fußgängerzone wurde. (Foto: Ansichtskarte)
Feuerwehrhaus in der 1959er Jahren
Das Feuerwehrhaus im Jahr 1950. (Foto: B. Harde)
Naturschwimmbad Waldbad mit Sandboden
Das von der nahe gelegenen Quelle des Pulverbachs gespeiste Waldbad war und ist heute immer noch ein Naturschwimmbad mit Sandboden, eigenem Strand und überragender Wasserqualität ohne Chlor. (Foto: Ansichtskarte)

Rückblick

Eine erste geschichtliche Erwähnung Steinhagens als »Hagen« ist in einer Paderborner Urkunde aus dem Jahre 1258 zu finden. Die bäuerliche Siedlung Steinhagen dürfte als Hagen-Siedlung mit ihren Anfängen in der Periode der großen Binnenkolonisation (12.–13. Jahrhundert) liegen. Der Name stammt vermutlich von dem mittelalterlichen Hag = Hof ab. Siedler rodeten um ihre Hofstellen den Wald.

Steinhagen muss sich aus solchen einzelnen Rodungshöfen entwickelt haben. Im Jahre 1147 ließ sich das Stift Herford von Kaiser Konrad III. die Besitzrechte an verschiedenen Höfen, u. a. an Scapaharda und Burde, bestätigen. Sie müssen die Urzellen für zwei Hagen-Siedlungen gewesen sein: ein Hagen in Burde mit 12 Höfen war 1300 dem Stift zinsverpflichtet. In späteren Urkunden wird dieser Hagen auch Nienhagen genannt. In der Nachbarschaft dieser Siedlung gründete der Graf von Ravensberg eine Hagen-Siedlung von 11 freien Hägern, genannt Steinhagen. Durch eine kirchliche Gebietsreform im Jahre 1334 wurden diese beiden freien Hagen vereint. Mehr und mehr verschwanden die Namen Burde und Nienhagen zugunsten des einheitlichen Steinhagen.

Seit Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts hat Steinhagen konsequent und zielbewusst an der Neuordnung seines Ortskernes gearbeitet. Der alte Dorfcharakter mit dem historischen Rundling und der im romanischen Stil erbauten evangelischen Kirche sowie den meist mit den Giebeln zum Kirchplatz weisenden Häusern haben sich eingefügt in eine neuzeitliche städtebauliche Form, die eine Fortentwicklung zu einer kleinstädtischen Atmosphäre erkennen lässt. Um den Marktplatz gliedern sich außer dem Rathaus Dienstleistungsunternehmen, Läden, Speiselokale und Praxen.

Durch die Nachkriegsverhältnisse hat Steinhagens Bevölkerungszahl gegenüber 1939 nahezu verdreifacht. Zurzeit leben hier ca. 20.000 Einwohner. Dadurch erlebte Steinhagens wirtschaftliche Struktur in den letzten beiden Generationen einen starken Wandel. Die Ansiedlung verschiedener Branchen hat eine Monostruktur verhindert. Steinhagen ist eine noch junge Gemeinde, wenn man sie unter der Neubildung nach der kommunalen Gebietsreform im Raume Bielefeld sieht. Sie wurde zum 1.1.1973 mit den ehemaligen Gemeinden Amshausen und Brockhagen neu gegliedert.